Fair and fast allocation of scarce protection equipment (FACE)

Über 90 Kreisverwaltungsbehörden in Bayern koordinieren derzeit die zentralisierte Beschaffung (Beschaffung und Zuteilung von Bund, Freistaat und eigene Beschaffungen) und Verteilung von kritischer Schutzausrüstung (Desinfektionsmittel, Masken, andere Schutzkleidung, Beatmungsgeräte, etc.) an Bedarfsträger (Krankenhäuser, Pflegeheime, Altenheime, mobile Pflege, niedergelassene Ärzte, etc.). Aktuell steht jedoch deutlich weniger Schutzausrüstung am Markt zur Verfügung als Bedarf existiert. Zu Hochzeiten stand jedoch deutlich weniger Schutzausrüstung am Markt zur Verfügung als Bedarf existierte.

In der Kreisverwaltungsbehörde Nürnberger Land konnten zeitweise bei ca. 400 Bedarfsträgern lediglich eine Palette Schutzausrüstung pro Tag verteilt werden , sodass nur ca. 10 bis 15 Prozent des Bedarfs gedeckt werden konnte. Jeder Bedarfsträger wird dabei unterschiedlich und teils manuell auf Basis von verschiedenen Kriterien priorisiert (Systemrelevanz der Einrichtung, Wahrscheinlichkeit des Kontaktes mit Infizierten, Lagerbestand und Wahrscheinlichkeit des Zulaufes notwendigen Materials etc.) um die Wirksamkeit der Ausrüstung zu erhöhen.

Die Lösung dieses Zuordnungsproblems ist mit hohem personellem und zeitlichem Aufwand verbunden, den die Kreisverwaltungsbehörden mit Ihren Führungsgruppen im Katastrophenschutz nur schwer bedienen können. Verstärkend kommt hinzu, dass für diese Fragestellungen keine Softwarewerkzeuge zur Verfügung stehen.

Hier bieten Analytics und mathematische Optimierung einen Lösungsansatz: Um sowohl Transparenz, als auch Effizienz zu steigern, entwickelt Fraunhofer SCS eine prototypische Anwendung, welche die knappen Ressourcen durch ganzzahlige Optimierung unter Nebenbedingungen verteilt und als Vorschlag dem planenden Personal übergibt. Hierdurch soll die Wirksamkeit der Schutzausrüstung unter beschränkten Ressourcen maximiert werden und wertvolle Zeit bis zur Versorgung der Bedarfsträger eingespart werden.

Die Anwendung kann in der Folge ggf. auf jede Kreisverwaltungsbehörde in Bayern und darüber hinaus übertragen werden. Notwendige Voraussetzung hierfür ist die schnelle Umsetzung von validen Strukturen. Die Tourenplanung, zunächst ausschließlich für die Kreisverwaltungsbehörde Nürnberger Land optimiert, könnte im weiteren Verlauf für weitere Kreisverwaltungsbehörden ebenfalls optimiert und u. U. mit Bedarfsprognosen kombiniert werden.

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