Unternehmen und Forschungsorganisationen präsentieren Konzepte und Umsetzungspfade auf AI Summit in Paris

Mit dem »French-German AI Industry Executives’ Dialogue« setzen Deutschland und Frankreich ein starkes Zeichen für ein souveränes und wettbewerbsfähiges europäisches Ökosystem für Künstliche Intelligenz. Fraunhofer ist Gründungsmitglied der Initiative, der Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie agiert als Kernpartner bei der Organisation der übergreifenden deutsch-französischen Dialoge sowie der branchenspezifischen KI-Workshops, die im Herbst 2025 stattfanden. Den Auftakt bildete im Januar 2025 ein Plenardialog in der Französischen Botschaft in Berlin. Im Fokus stand eine gemeinsame Bestandsaufnahme: »Wo steht Europa bei KI – und welche Hebel sind jetzt zu bewegen?«

Eine Gruppe von rund 20–25 Personen steht in einem modernen Konferenzraum und blickt zur Kamera. Alle tragen überwiegend Business‑Casual‑Kleidung und teils Namensschilder. Im Hintergrund ist eine große Projektionsleinwand mit der Folie „LET’S SHAPE THE FUTURE TOGETHER“ zu sehen, dazu grafische Symbole für vernetzte Personen/Technologien. Rechts steht ein weißes Flipchart. Die Stimmung wirkt freundlich, viele lächeln, und die Gruppe posiert dicht zusammen für ein gemeinsames Foto. Die Beleuchtung ist hell, der Raum sachlich und professionell eingerichtet.
© Fraunhofer IAIS – Achim Kapusta
Teilnehmer des deutsch-französischen Medienindustrie-Workshops am 29. Oktober 2025 bei RTL Deutschland in Köln

Aus den dort vereinbarten Prioritäten sind seither konkrete Arbeitsstränge entstanden. In branchenorientierten Workshops zu Energie, Gesundheit, Robotik, Medien, Produktion, Landwirtschaft und Telekommunikation diskutierten Industrie, KI-Anbieter und Forschung zentrale Anwendungsfälle, formulierten Leuchtturmprojekte und identifizierten Hürden wie Regulierung, Infrastruktur, Talentbedarf und Investitionen. Auf dieser Basis wurden die Ergebnisse zu konkreten Vorschlägen, Erfolgsindikatoren und realistischen Finanzierungs- und Investitionspfaden verdichtet. Vertreter führender Unternehmen aus ganz Europa nahmen an den Workshops teil, darunter Siemens Energy und TenneT (Energie), Arte, RTL und Die Zeit (Media & Entertainment), sowie Deutsche Telekom, Ericsson und Schwarz Digits (Telekommunikation).

Das gemeinsame Ziel ist eine industrienahe, umsetzungsstarke KI-Roadmap für Europa. Vorangetrieben wird sie von Fraunhofer, Inria und dem Institut Mines-Télécom (IMT) – als initiale Partner mit dem offenen Angebot zur Mitarbeit für weitere Partner aus Wirtschaft, Forschung und Politik.

Aufbauend auf den Workshop-Ergebnissen entsteht derzeit eine Roadmap-Initiative, die technologische Kernbausteine (z. B. Daten- und Modellinfrastrukturen, Edge- und Cloud-Ökosysteme), domänenspezifische Anwendungen sowie Rahmenbedingungen für vertrauenswürdige und nachhaltige KI zusammenführt. Messbare Wertschöpfung in Schlüsselbranchen, beschleunigter Transfer in die Industrie und die Stärkung europäischer Souveränität sind dabei die Zielgrößen.

Der aktuell erreichte Meilenstein ist die Präsentation der Zwischenergebnisse auf dem International Summit »Adopt AI« am 25. und 26. November 2025 im Grand Palais in Paris. Am deutsch-französischen Gemeinschaftsstand von Fraunhofer, Inria und IMT (»French-German Tech Lab«) sowie in gemeinsamen Panels werden die wichtigsten Leuchtturmvorschläge und Umsetzungspfade vorgestellt – von resilienten Energienetzen über KI-gestützte Gesundheitsversorgung und sichere Robotik bis zu Produktions-, Agrar- und Medienanwendungen. Die Formate adressieren gleichermaßen Technologie, Regulierung und Marktmechanismen und zeigen, wie aus Forschungsergebnissen tragfähige industrielle Lösungen entstehen.

Parallel bereitet die Initiative die Konsolidierung der Arbeiten im Jahr 2026 vor. Eine zweite Plenarsitzung mit Führungskräften aus Industrie und Wissenschaft ist für den 9. März 2026 in Paris vorgesehen. Dort werden Fortschritte bewertet, Konsortien geschärft und weitere Selbstverpflichtungen verabredet, um die Roadmap in Pilotvorhaben, Skalierungsprojekte und förderfähige Programme zu überführen.

Der Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie bündelt hierbei die Expertise der angewandten Forschung, schafft Brücken in die Industrie und verknüpft technologische Exzellenz mit europäischer Handlungsfähigkeit. Gemeinsam mit Inria und IMT steht Fraunhofer für einen pragmatischen, industrieorientierten Ansatz: schnell in der Umsetzung, offen für Zusammenarbeit und ausgerichtet auf vertrauenswürdige, nachhaltige KI »made in Europe«. Interessierte Unternehmen und Partnerorganisationen, die sich mit Use Cases, Datenräumen, Testumgebungen oder Skalierungsprojekten einbringen möchten, können sich an den Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie wenden.